Zwei Puppenpatente standen am Anfang

Cellba Puppenausstellung

 

Die Puppenfachfrauen des HGV:
Ine Reichart (re) und Anja Bernhardt

100 Jahre Cellba – Ausstellung der Cellba-Puppen
02. April 2023 bis 01. April 2024

Die Ursprünge der Cellba-Puppenproduktion in Babenhausen liegen bereits im Jahre 1923. Am 15. April 1923 meldete Carl Wimmer aus Babenhausen und im 21. September 1923 Otto Becker aus Babenhausen jeweils ein Patent über die Verbindung von Puppengliedern aus Zelluloid an. Örtlichkeiten zur Produktion waren bereits vorhanden, da Baurat Heinrich Schöberl (1875-1957) in den 1920er Jahren die aufgelöste Celluloidwarenfabrik von Wilhelm Loesch für Haarschmuck erworben hatte. Am 1. Januar 1924 trat die „Celluloidwarenfabrik Babenhausen, Schöberl & Becker“ offiziell in Erscheinung. Die Cellba-Puppen, gemarkt mit der Nixe auf dem Rücken, wurden in die ganze Welt verkauft. Anfang der 1930er Jahre wurde auch eine Manicure- und Toiletten-Artikel-Abteilung aufgebaut. In den 1930er Jahren war die Firma Cellba mit über 100 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber in Babenhausen. In den 1950er Jahren waren es knapp 400. Fast aus jedem Haushalt ging jemand „in die Bobbe“. In den 1960er Jahren wurde jedoch das leicht brennbare Zelluloid zur Herstellung von Spielwaren verboten. 1966 übernahm der amerikanische Konzern „Mattel“ den Betrieb und lieferte fortan den Weltmarkt mit Barbie-Puppen. „Mattel“ blieb bis 1987 in Babenhausen.

Aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Cellba, wird im Territorialmuseum Babenhausen eine Sonderausstellung „100 Jahre Cellba“ präsentiert. Die Ausstellung wird am 2. April 2023 offiziell eröffnet und wird bis zum 1. April 2024 zu sehen sein.

Sonderausstellung Photografica

Sonderausstellung Photografica

Ausstellung analoger Kameras aus dem 20. Jahrhundert
10. April bis 11. September 2022

Diese Sonderausstellung aus der Privatsammlung von Sabine Frank bietet den Betrachtern eine „fotografische Zeitreise“ durch das vergangene Jahrhundert. In über 80 Exponaten wird die Entwicklung der Foto-Technik von Mittel- und Kleinformatkameras veranschaulicht. Durch Schautafeln über die Funktion und den Blick ins Innere einer Kamera wird die Technik erklärt.

Die ersten Polaroid-Kameras aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, die Darstellung der Filmentwicklung und die Funktionsweise von Belichtungsmessern ergänzen diese Ausstellung.

Die ersten 500 Kinder, die die Ausstellung besuchen, erhalten eine kleine zusammenfaltbare „Papp-Camera-Obscura“ inklusive Bastelanleitung zum Mitnehmen.

Flechtwand aus der Bronzezeit

Wie sich vor 3400 Jahren Menschen vor dem Frost schützten

Die Nachbildung einer „Flechtwand aus der Bronzezeit“ mit entsprechender Informationstafel ist ab sofort als Dauerleihgabe der „Hessischen Energiespar-Aktion“ (HESA) im Territorialmuseum in der Abteilung Vor- und Frühgeschichte zu sehen. HESA ist ein Projekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

In Langenselbold hat die Kreisarchäologie Main-Kinzig unlängst eine abgebrannte Siedlung ausgegraben. Sie datiert aus der Bronzezeit vor 3400 Jahren. Der Befund war konserviert durch Spuren im hartgebrannten Lehm, mit dem das Flechtwerk beworfen war. Die Wände der Hütten bestanden aus zwei mit Abstand voneinander aufgesetzten Flechtwänden und dazwischen hatte man Heu eingestopft, etwa zehn Zentimeter dick.

Das Heu war verbrannt, die Abdrücke der Halme im hartgebrannten Lehmbewurf war der Hinweis für eine Energiesparwand aus der Bronzezeit. Das Schadfeuer, das die Siedlung vernichtete, erhielt den Lehmbewurf bis heute. Ein Glücksfall für die hessischen Archäologen, denn nun konnten sie eine genauere Vorstellung darüber gewinnen, wie man vor 3400 Jahren gelebt hat.

„Es ist äußerst plausibel, dass die Wände damals schon gut dämmten: In unserem Klima hätte über lange Zeiten im Winter in den Hütten Frost geherrscht. Mit der zehn Zentimeter dicken Grasfüllung ist der Wärmeschutz verblüffend gut. Diese Qualität wurde erst 1995 mit der damaligen Wärmeschutzverordnung wieder erreicht“, sagt Klaus Fey von der „Hessischen Energiespar-Aktion“.

Jetzt ist eines solche bronzezeitliche Energiesparwand im Territorialmuseum auf Dauer zu sehen. Informationsmaterial liegt dazu aus. Bereits im vergangenen Jahr war für drei Monate ein solcher Nachbau zu sehen. Da diese Energiesparwand erhebliches Interesse gefunden hatte, hatte sich die Museumsleitung um eine Dauerleihgabe bemüht. Diese ist jetzt aufgestellt worden.

Sonderausstellung Wärmedämmung